Sonntag, 19. April 2009

Trödelmarkt

Liebes Tagebuch,

am Samstag war es um 3.30 Uhr am Morgen Zeit, aufzustehen. Wie Zombies quälten wir uns aus dem Bett, es war wie erwartet kalt, anstrengend und stressig.

Fabi brummelte herum, ich starrte nur abwesend durch die Gegend und zitterte.
"Ich mach das nie wieder." Das sind die Worte, die ich an jedem dieser Samstage von meinem lieben Gefährten höre. Ja, es war wieder Zeit für Trödelmarkt!

Mit einem übertrieben vollgestopften Hyundai Getz fuhren wir nach Düsseldorf. Wie üblich wünschte ich mir, die Fahrt würde ewig dauern, damit ich Zeit hätte, noch ein wenig mein Blut im Körper aufzuwärmen.

Doch es ging wie befürchtet sehr schnell. Wie immer wunderten wir uns, wie viele Leute sich bereits am Aachener Platz tummelten und eifrig Kartons auspackten, Kisten herumschoben oder durchwühlten, Anweisungen zum Parken herumbrüllten und Stände aufbauten.

Wir taten es Ihnen nach, die ersten "Hardcore Trödler" durchstöbern bereits unsere Kisten, die wir noch nicht mal ausgepackt hatten. Es war eng, kalt und sehr geschäftig.

Doch so langsam begannen sich meine Geister zu regen und sobald die ersten Sachen bereits unter den Mann gebracht wurden, strömte das altbekannte Trödelmarktgefühl durch mein Herz. Das Gefühl von Mittelalter, Eínfachheit und Freiheit.

Mein Gemüt schwang sofort um. Ich sang fröhlich vor mich hin, redete und feilschte mit den Leuten und fühlte mich wieder lebendig.

Meine Gesichtszüge taten mir wegen dem ganzen Lächeln, Lachen und Grinsen weh. Dieser Trödel-Tag war nicht nur erfolgreich, sondern auch ruhiger als die im letzten Jahr. Wir hatten weniger Ärger mit Leuten, die Mitleids-Touren abzogen oder sich Spenden erhofften (und meistens aggressiv wurden), oder mit unerzogenen Kindern, die ziemlich anstrengend werden können.

Nein, diesmal waren sehr viele nette Leute dabei - darunter zwar auch ein paar Charmeure, die weniger an der Ware interessiert waren - , aber im Großen und Ganzen waren wir rundum zufrieden. Mit uns, mit den Menschen und mit dem Erfolg.

Fakt ist, einen Trödelmarkt mit einem Stand zu vertreten ist für uns ein 12 Stunden-Knochen-Job. Schlaf, Ausruhen oder Wärme ist fehl am Platz. Aber letztendlich durfte ich am Ende meistens immer von meinem lieben Fabi hören. "Naa gut...das machen wir doch noch mal!"


Ach ja, Zeit für einen kleinen Rundgang ließ ich mir natürlich nicht nehmen! Besonders in der führen Morgenzeit gibt es noch sehr viele tolle, alte Sachen zu holen - zu unglaublich guten Preisen. Und handeln kann man immer.

Meine diesmalige Beute war eine Steiff Maus, direkt vom Stand neben an, und etwas Nostalgisches fand ich auch: Ein kleines niedliches Holzschweinchen, das Löcher im Rücken hat - für Zahnstocher. Gut für meine Küche! Die beiden Sachen bekam ich fast geschenkt. :)







Der nächste Trödel wird noch etwas auf sich warten müssen, da meine Abschlussprüfung mit großen gefährlichen Schritten näherkommt. Heute wird gelernt!