Montag, 27. April 2009

Katzen, Katzen, Katzen

Wie ihr wisst, bin ich eher Hundefan als Katzenfan. Aber eins muss ich zugeben: Katzen sind Mysterien für sich! xD

So etwas hier könnte ich mir immer wieder anschauen:

Freitag, 24. April 2009

Barfuß

Nach der Arbeit noch 3 Stunden Schule zu haben, um für die Prüfung vorbereitet zu werden, ist ein wenig anstrengend. Überhaupt aber erst dann, wenn gewisse Menschen einem das Leben schwer machen und wenn man aus lauter Unkonzentriertheit beinahe ein
Menschenleben auf dem Gewissen gehabt hätte.

In den drei Stunden unseres wundervollen Vorbereitungskurses verbrachte ich demnach die Zeit damit, gedankenverloren aus dem Fenster zu starren und die Frühlingsaussicht zu genießen.

Den Nachhauseweg verbrachte ich wie immer allein, da meine Freundinnen andere Wege gingen. Ich dröhnte mir wie üblich die Ohren voll Musik - diesmal melancholisch, oh Wunder - ,starrte nach oben in die Bäume und bewunderte das Farbenspiel der Blätter. Da keine Menschenseele außer mir sonst in diesem Park war, rannte ich auch nicht Gefahr in einen anderen Spaziergänger hineinzustolpern.

Irgendwann erreichte ich den Bushof, und da die Abfahrtszeiten um diese Zeit sehr schlecht für mich gewählt waren, überlegte ich, ob ich kurz meine Mutter besuchen sollte, bis mein Bus kam. Ich entschied mich dagegen.

So wartete ich auf der Bank und schwebte in meiner Musikwelt. Irgendwann rollte jemand im wahrsten Sinne des Wortes an mir vorbei. Irgendwann darauf bemerkte ich, dass er mich angrinste und seinen Lippenbewegungen zu schließen "Hallo" zu mir sagte. Ich erwiderte lächelnd den Gruß und das Thema war für mich erledigt.

Für ihn scheinbar nicht, denn er blieb stehen und sagte irgendetwas zu mir. Willkommen bei Szene "Wieso merken die Leute nicht dass ich Musik hören will hoffentlich ist das etwas Wichtiges - ja ich lege mal meine Kopfhörer ab mal sehen was mich erwartet" - Nummero 137.

Inzwischen weiß ich gar nicht mehr, wie unser Gespräch anfing. Im ersten Augenblick, sobald man merkt dass dieser Mensch nicht nach der Uhrzeit oder nach dem Bus fragt, ist das Gefühl recht unangenehm, da man nicht weiß, was dieser Mensch überhaupt von einem will. Doch ich gebe jedem Menschen eine Chance.

So schaute ich ihn mir näher an. Stellte Fragen, versuchte über seine Familie und über seinen Werdegang zu erfahren. Menschen zu analysieren macht Spaß.

Er heißt Karim, ist seit seiner Geburt im Rollstuhl, weil er einen offenen Rücken hat und scheinbar ist er ein Problemkind für jeden Pflegedienstleister. Oder aber er ist wirklich ein Opfer und Spielball für die körperlich und geistig Gesunden.

Egal was nun stimmt oder nicht: Mir hat er leid getan. Und auf irgendeine Weise war er mir sympathisch. Eindeutig ein schwieriger Mensch, aber was für eine Ahnung habe ich schon?

Wir unterhielten uns viel, merkten, dass es für beide Seiten recht locker war. Er war auch nicht aufdringlich. Nicht allzusehr jedenfalls. Und er hat keine unnötigen Komplimente gemacht - ebenfalls ein Pluspunkt.

"Ich merke, mit wem man gut reden kann und mit wem nicht. Wenn jemand so tut, als ob er zuhört, oder jemand wirklich zuhört. Du hörst mir zu." war das einzige, was man Kompliment nennen kann - und ich habe es so aufgefasst. Meine Freunde würden lachen. Ich höre zu! Das tat ich aber wirklich. Das ist reine Vorsicht und Gefahrenanalyse!
Nach geraumer Zeit merkte ich aber, dass der kleine Kerl im Rollstuhl kein "Böser" war.

Karim. "Die Pflegeleute machst du platt! Die können dir doch nichts anhaben, oder?" rief ich ihm beim Abschied hinterher. Er lachte und fuhr die Rampe hoch, hinein in seinen Bus.

Mein Trödelbus fuhr auch irgendwann an. Zeit nach Hause zu fahren. Noch ein wenig Musik, und ich war glücklich. Soweit.

So kann also ein anstrengender Tag enden. Immerhin hatte mich diese kleine Begegnung abgelenkt. Und Ablenkung ist immer gut.

Sonntag, 19. April 2009

Trödelmarkt

Liebes Tagebuch,

am Samstag war es um 3.30 Uhr am Morgen Zeit, aufzustehen. Wie Zombies quälten wir uns aus dem Bett, es war wie erwartet kalt, anstrengend und stressig.

Fabi brummelte herum, ich starrte nur abwesend durch die Gegend und zitterte.
"Ich mach das nie wieder." Das sind die Worte, die ich an jedem dieser Samstage von meinem lieben Gefährten höre. Ja, es war wieder Zeit für Trödelmarkt!

Mit einem übertrieben vollgestopften Hyundai Getz fuhren wir nach Düsseldorf. Wie üblich wünschte ich mir, die Fahrt würde ewig dauern, damit ich Zeit hätte, noch ein wenig mein Blut im Körper aufzuwärmen.

Doch es ging wie befürchtet sehr schnell. Wie immer wunderten wir uns, wie viele Leute sich bereits am Aachener Platz tummelten und eifrig Kartons auspackten, Kisten herumschoben oder durchwühlten, Anweisungen zum Parken herumbrüllten und Stände aufbauten.

Wir taten es Ihnen nach, die ersten "Hardcore Trödler" durchstöbern bereits unsere Kisten, die wir noch nicht mal ausgepackt hatten. Es war eng, kalt und sehr geschäftig.

Doch so langsam begannen sich meine Geister zu regen und sobald die ersten Sachen bereits unter den Mann gebracht wurden, strömte das altbekannte Trödelmarktgefühl durch mein Herz. Das Gefühl von Mittelalter, Eínfachheit und Freiheit.

Mein Gemüt schwang sofort um. Ich sang fröhlich vor mich hin, redete und feilschte mit den Leuten und fühlte mich wieder lebendig.

Meine Gesichtszüge taten mir wegen dem ganzen Lächeln, Lachen und Grinsen weh. Dieser Trödel-Tag war nicht nur erfolgreich, sondern auch ruhiger als die im letzten Jahr. Wir hatten weniger Ärger mit Leuten, die Mitleids-Touren abzogen oder sich Spenden erhofften (und meistens aggressiv wurden), oder mit unerzogenen Kindern, die ziemlich anstrengend werden können.

Nein, diesmal waren sehr viele nette Leute dabei - darunter zwar auch ein paar Charmeure, die weniger an der Ware interessiert waren - , aber im Großen und Ganzen waren wir rundum zufrieden. Mit uns, mit den Menschen und mit dem Erfolg.

Fakt ist, einen Trödelmarkt mit einem Stand zu vertreten ist für uns ein 12 Stunden-Knochen-Job. Schlaf, Ausruhen oder Wärme ist fehl am Platz. Aber letztendlich durfte ich am Ende meistens immer von meinem lieben Fabi hören. "Naa gut...das machen wir doch noch mal!"


Ach ja, Zeit für einen kleinen Rundgang ließ ich mir natürlich nicht nehmen! Besonders in der führen Morgenzeit gibt es noch sehr viele tolle, alte Sachen zu holen - zu unglaublich guten Preisen. Und handeln kann man immer.

Meine diesmalige Beute war eine Steiff Maus, direkt vom Stand neben an, und etwas Nostalgisches fand ich auch: Ein kleines niedliches Holzschweinchen, das Löcher im Rücken hat - für Zahnstocher. Gut für meine Küche! Die beiden Sachen bekam ich fast geschenkt. :)







Der nächste Trödel wird noch etwas auf sich warten müssen, da meine Abschlussprüfung mit großen gefährlichen Schritten näherkommt. Heute wird gelernt!

Dienstag, 14. April 2009

Liebes Tagebuch,

liegt es am Wetter, dass man neuerdings so gut gelaunt ist? Oder lag es an den wenigen, aber sehr schönen freien Tagen? Einfach ins Grüne zu fahren, unter Leute zu gehen, Spaß auf dem Öcher Bend, ein gemütlicher Ausflug nach Brüssel zu zweit?

Heute kam ich mit einer Laune zuhause an, die war geradezu scheußlich gut.
Ich grinste nur noch vor mich hin.
Und vor allem fragte ich mich: Warum gibt es so viele hasserfüllte Menschen? Warum diese Unzufriedenheit? Warum das Verlangen, anderen zu schaden? Ob Freund oder Feind?

Ich begreife diese Menschen nicht. Mir hat man - salopp gesagt - auch oft genug in den Arsch getreten. Trotzdem lasse ich meine Enttäuschung nicht an andere aus. Zu damaligen Zeiten wäre ich garantiert Hippie gewesen. Nur ohne Drogen, bitte. :)

Also Leute - Love and peace! Auch gebrochene Herzen heilen irgendwann.


Zur Unterstützung meines Liebesgeheisches lass ich ein paar niedliche Asiatinnen für euch tanzen. <3

Montag, 6. April 2009

Plötzlicher Abschied

Liebes Tagebuch,

ein ganz normaler Sonntag Morgen. Wir mümmeln im Bett herum, sind noch im Halbschlaf.
Fabis Handy klingelt. Er grummelt etwas Unverständliches vor sich hin und möchte weiterschlafen.

Irgendwann läutet das Haustelefon. Niemand geht ran. Dann wieder Fabis Handy.
Ich beginne, mir Sorgen zu machen. Eine schwache Vorahnung baut sich in mir auf, die ich jedoch müde wieder verwerfe.

Das Haustelefon klingelt ein weiteres Mal. "Es ist bestimmt etwas Wichtiges..." murmel ich unter meiner Decke hervor.

Diesmal geht Fabians Vater ran. Es klopft an unserer Tür und stumm überreicht er Fabian das Handy. Ich starre ihn nur an, als ich die Worte "Hallo Renate" höre. Gefolgt von den erschütternden Worten "Oh nein, das kann ich sein, oh nein..das tut mir so leid...das ist ja schrecklich..." In dem Moment schaltet etwas um bei mir.
Ich denke mir: "Egal, wer auf welche grausame Weise auch immer gestorben ist, mein Bruder, Mandy, Tiffany oder sonst jemand Nahes...verliere jetzt nicht die Fassung, Denise."

Fabi überreicht mir den Hörer und ich begegne der weinenden Stimme meiner Mutter.
"Tiffany ist tot." Ich reagiere nicht, sondern bleibe stumm, während meine Mutter in verzweifelten Schluchztönen die Geschichte erzählt. "Ich habe Sie die Treppe heruntergetragen, sie war so munter, dann ist sie mit Mandy in den Garten gelaufen. Ich habe für Sie Futter gemacht und dann kam Mandy zurück, aber Tiffany war verschwunden. Dann schaute ich ins Wohnzimmer, und da lag sie am Boden und regte sich kaum..."

Sie wollte den Tierarzt rufen. Mein Bruder beugte sich zu Tiffany. Doch es war innerhalb weniger Sekunden vorbei. "Sie hat einfach den Kopf fallen lassen und war tot."

Ich reagierte mit kurzen, leisen Worten. Trösten konnte ich meine Mutter eh nicht. Erst als sie den Hörer auflegte, brach meine Trauer aus mir heraus. Hände, die mich streichelten, doch ich nahm sie gar nicht wahr. Ich weiß nicht wie lange ich da so lag und einfach nur den Schmerz herauspresste. Um die Zeit mit Tiffany würdig zu betrauern hätte ich gar nicht damit aufhören dürfen.

Niemand kennt den Grund. Man stellt sich viele Fragen, macht sich Vorwürfe. "Sie war ja schon sehr alt für einen Hund." heißt es von vielen. Doch sie war weder krank, noch anfällig. Das Ganze kam einfach zu plötzlich. Es ist erst ein paar Monate her, als Jessie von uns gehen musste. Bestimmt ist sie jetzt bei ihr.


Ich sehe, wie die Familie langsam zerbricht. Wir sind damals mit 7 Mitgliedern in das Haus gezogen. Davon sind jetzt nur noch 3 übrig, denn auch ich verließ bekanntlich das Haus...leider bin ich die einzige, die es lebend verließ.

Donnerstag, 2. April 2009

Wiener Platz

Liebes Tagebuch,

vor zwei Tagen war ich auf einem Seminar in Köln.
Es war schön, ein paar Gesichter wieder zu sehen, von denen ich dachte, ich hätte sie bei meinem Aufenthalt letzten Sommer das letzte Mal gesehen.

Am zweiten Tag, in unserer letzten Mittagspause, verließ ich das Gebäude, statt mit meinen Kollegen wie üblich zusammen zu essen. Ich musste einfach den Wiener Platz wiedersehen.

Köln Mülheim ist nicht gerade ein schönes Fleckchen, doch seit all meinen Aufenthalten hege ich so viele wertvolle Erinnerungen daran. Schöne Erinnerungen, traurige Erinnerungen, Abenteuer und Verzweiflungen. Ich reiste im tiefsten Schneesturm an und verbrachte ebenso schlaflose Sommernächte im überhitzten Hotelzimmer.

Nicht zu vergessen das allmorgendliche stille Frühstück im Hotel "Kaisers" mit dem urigen Frühstücksaal und den kitschigen Stühlen, die mit einer großen Schleife verziert sind.
Die riesige Auswahl an Müslis und den Obstsalat, den ich mir täglich auf den Teller schaufelte.

Die Aufenthalte in Köln nach Feierabend. Entweder stilles Herumschleichen in den Kölner Ecken oder in dem gefährlichen türkischen Viertel und dank Spesen so viel Essen und Trinken wie ich schaffen konnte.

Oft habe ich Leute in Köln getroffen, die man sonst nur selten sieht. Manche das erste und letzte Mal, manche bauten auf eine Freundschaft auf und vertieften sich. Wir haben gefeiert, so dass ich einmal zum ersten Mal verkatert zur Arbeit kam.

Doch bei all dem Trubel und die Freude, die ich hier erlebte. Die schönste Erinnerung entstand seltsamerweise an einem schönen sonnigen Abend, als ich mir bei MC-Donalds etwas zu Essen holte und mich mit der Mampftüte auf eine der großen Treppen des Wiener Platzes setzte. Ich beobachtete die Leute, das fröhliche Treiben, und die Vögel zogen ihre Kreise am hellblauen Himmel. Während ich mir so die Pommes in den Mund stopfte spürte ich nichts anderes als Frieden.


Und das war der Hauptgrund für meinen Entschluss, den Wiener Platz erneut aufzusuchen. Leider wurden meine Erwartungen meinen Erinnerungen weniger gerecht, denn zur Zeit befindet sich auf dem WP eine Minikirmes. Statt Ruhe und Besinnlichkeit begegneten mir hektische Leute und viel Lärm.

Aber das machte mir nichts. Denn ich fühlte mich irgendwie heimisch. Leider war die Mittagspause zu schnell vorbei. Aber irgendetwas sagt mir, dass es ganz bestimmt nicht der letzte Aufenthalt in Mülheim gewesen ist. :)